Von unseren Ur-Ur-Ur- ... Ahnen
Vor etwa 1000 Jahren, in frühdeutscher Zeit, besetzten deutsche Ritter unser Gebiet. In ihrem Gefolge kamen auch deutsche Bauern in unsere Gegend und gründeten etwa Mitte des 12. Jahrhunderts unseren Ort.
Nähert man sich Otterwisch vom Norden her, befindet man sich noch nicht im Otterwisch des Jahres 1269. Denn das damalige Oterwash begann wahrscheinlich erst jenseits der Gösel, an ihrem linken Ufer.
Rechtsseitig der Gösel befand sich zu jener Zeit der wüste (unbewohnte) Ort Groitzsch, den wir ja noch heute „Grötsch" nennen.
Aber unsere engere Heimat war schon lange vor diesen geschichtlichen Ereignissen besiedelt. Rund um Otterwisch gibt es eine Vielzahl von Fundstellen aus vorgeschichtlicher Zeit.
Die ältesten Zeugnisse menschlicher Tätigkeit stammen aus der Altsteinzeit (vor etwa 10 000 Jahren).
1934 wurden bei Arbeiten an der Gösel im Bereich der Salbige Werkzeuge aus Feuerstein gefunden. Auch aus der Jungsteinzeit (vor etwa 3000-6000 Jahren) gibt es Funde.
Besonders zahlreich sind die Funde aus der Bronzezeit. Die bekannteste Fundstätte aus dieser Zeit sind wohl die 13 Hügelgräber an den „Sieben Bergen" im Buchholz.
All diese Zeugnisse, auch die vielen Funde aus der Slawenzeit und der frühdeutschen Zeit, sind nicht zuverlässig genug und vor allem zeitlich nicht eindeutig, um aus ihnen das Alter unseres Heimatortes abzuleiten.
Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte in einer Urkunde vom 8. Oktober 1269. Darin bestätigt der Bischof Friedrich von Merseburg dem Nonnenkloster in Grimma die Patronatsrechte über die Kirche in Bardau und weist dem Pleban (Priester) aus Bardau unter anderem 12 Solidos als Einnahmen aus „Oterwash" zu.
So wurde unser Ortsname zu dieser Zeit geschrieben. Welche Bedeutung unser Ortsname hat kann mit Sicherheit nicht bestimmt werden. Es ist anzunehmen, dass „Otter" von der deutschen Bezeichnung für den Fischotter abgeleitet ist. Aber der zweite Teil des Namens lässt sich weder im Deutschen noch im Slawischen eindeutig klären.
Doch zurück zum „Grötsch", Es ist wahrscheinlich, dass sich östlich der heutigen Schäferei die schon erwähnte slawische Siedlung befunden hat, aus der in frühdeutscher Zeit ein Vorwerk hervorgegangen ist. Aus einem Kaufvertrag aus dem Jahre 1500 wird ersichtlich, dass das Kloster Altzelle (bei Nossen) dem Augustinerkloster Grimma „die Wüstenei zu Otterwusch" verkauft.
Im Besitzverzeichnis dieses Klosters wird der „Grötsch" 1522 als „eine Wüste (unbewohnte, d. Verf.) Mark Grechwitz genannt, bei Otterwusch gelegen" bezeichnet. 1517 kaufen die Herren von Hirschfeld dem Augustinerkloster „Otterbusch beim Groitzsch als ein Vorwerk und Kapelle" ab.
Nachdem 1587 Ernst aus dem Winkel in den Besitz des Ober- und Niederhofes gelangte, verkauften es die Winkels 1660 an Sebastian Hildenbrand von Metzsch.
In der Zwischenzeit war der 30 Jährige Krieg (1618-1648) auch an Otterwisch nicht spurlos vorübergegangen. Ein großer Teil der Bauerngüter war „wüst", also verlassen.
Der Herr von Metzsch ließ 1691 auf dem Groitzsch einen Herrenhof im Renaissancestil erbauen, mit 365 Fenstern und einem großen Saal.
Dieser Herrensitz scheint aber keinen langen Bestand gehabt zu haben, denn schon 1724 wird von seinem Verfall, bzw. Umbau zu einem Schafstall und Wirtschaftshof durch den Herren von Ponickau, der 1721 das Rittergut erworben hatte, berichtet. Damals sprach man davon, dass Otterwisch den größten und prächtigsten Schafstall von Sachsen habe. Seit jener Zeit ist also auf dem Groitzsch der Schafstall des Rittergutes und später der LPG gewesen.
Der Herrensitz des Rittergutes fand seinen endgültigen Platz durch den Bau unseres Schlosses durch die Gräfin von Vitzthum in den Jahren 1727-1730.
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